Stewa x Kunzmann
Mit sechs Rädern Richtung Zukunft.
Kunzmann und STEWA - eine Verbindung mit Herz und Herkunft

Pascal, Sie haben Ihre Ausbildung zum Kfz- Mechatroniker für Lkw und Busse bei Kunzmann gemacht. Um in Erinnerungen zu schwelgen: Welcher Moment aus dieser Zeit ist Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben?
Na ganz klar unser letztes "Sternstunden-Meeting" (grinst). Ich durfte ja schonmal im Magazin sein. Damals ging es um meine Leidenschaft Mountainbiken. Das war ein grandioser Arbeitstag...
Wenn auch kein typischer. (lacht)
An den Tag - und den Artikel - erinnern wir uns natürlich auch nur zu gut!
"Auf freier Wildbahn! Über die Leidenschaft für 6 und 2 Räder."
Der Titel ist so aktuell wie damals. Nur, dass es heute eben maßgeblich um die 6 Räder geht...

Kunzmann und STEWA verbindet eine jahrzehntelange Verbindung. Was war Ihr erster Meilenstein?
Das ist echt lange her. Und tatsächlich sind das Kindheitserinnerungen. Ich war vielleicht fünf oder sechs Jahre alt, als wir mit unseren damaligen Bussen zum Kunzmann Standort nach Alzenau fuhren. Die reparieren dort heute keine Busse mehr, aber das zeigt wie weit diese Partnerschaft zurückreicht. Da ist einiges eng zusammengewachsen. Nicht nur ich (lacht).

Nun sind Sie im technischen Metier. Neben allen anderen Dingen: Wie hat sich die Technik - seit Ihrer Zeit bei Kunzmann verändert?
Früher war der Schraubenschlüssel unser wichtigstes Werkzeug - heute ist es der Laptop. Die Digitalisierung hat die Branche stark verändert. Ohne Diagnosetool geht heute nichts mehr. Man braucht mittlerweile fast ein IT-Diplom, um mit der Bordelektronik klarzukommen. Die jungen Leute lernen heute ganz anders. Aber das macht den Beruf so spannend. Heute wie damals.
Wenn Sie an der Stelle von Spannung reden: Gab es da einen dieser besonders "kitzeligen" Moment in Ihrer Abteilung?
Natürlich... sehr viele. Aber besonders prägend war die Erkenntnis, wie viel Verantwortung man als Azubi schon trägt. Ein Reisebus kostet locker eine halbe Million Euro - und jede Reparatur hat Auswirkungen auf Sicherheit und Betrieb. Da lernt man, genau zu arbeiten. Und Verantwortung zu übernehmen. Zudem: Überstunden, Samstagsdienste - ganz normal. Im Rückblick: die perfekte Vorbereitung auf den Familienbetrieb (grinst)

Kunzmann feiert 90 Jahre. Wir wissen nur zu gut, was es heißt, täglich in die Zukunft zu denken, nicht stehenzubleiben. Dazu bedarf es auch immer die Mithilfe starker Partner...
"... absolut. Wenn ich ein Beispiel aus unserer gemeinsamen Sicht nennen darf? Gerade bei der Abnahme unserer neuen Busse... Der Support von Kunzmann ist Gold wert. Gemeinsam mit Marcel Keller und Jasmin Dedio fahre ich ins Setra-Werk nach Neu-Ulm, wo wir das Fahrzeug vor der Übergabe prüfen. Mängel werden dort direkt behoben - damit unsere Busse bei der Auslieferung bereits im Top-Zustand sind. Dieser Einsatz ist nicht selbstverständlich - und ich bin sehr dankbar dafür. An der Stelle nochmals ein großer persönlicher Dank!"
Der neue Setra 5*-Superior Bus - Komfort, Klasse & Kulinarik
Zum Stichwort Komfort... Das Konzept mit Bordküche und Restaurantbereich im Unterdeck ist einzigartig. Wie kam es zu dieser Idee?
Kulinarik war bei STEWA schon immer ein zentrales Thema. "Oben reisen, unten speisen" - das ist nicht nur ein Slogan, sondern ein Erlebnisversprechen. Schon heute ist bei jeder Reise ein hochwertiges Frühstück inklusive - und damit wir das stilvoll und ohne Zeitverlust servieren können, ist das Bordbistro unverzichtbar.
Was erwartet Gäste an Bord, das sie nirgendwo sonst bekommen?
Ein Premium-Frühstück auf der A3. Wer einmal bei Kaffee, Brötchen und Sonnenaufgang durch den Spessart gleitet, vergisst so schnell keinen Stau mehr (lacht). Wir bringen Entschleunigung auf die Straße.
Und gibt es Innovationen, die bald darüber hinaus überraschen können?
Wir denken groß: Eine eigene Solaranlage auf dem Busdach, die das komplette Bordbistro mit Energie versorgt, wäre ein Traum. So könnten wir unabhängig vom Motorbetrieb arbeiten - effizient, visionär und nachhaltig.
Wie sehen Sie das Thema Nachhaltigkeit bei Busreisen im Allgemeinen?
... unsere Setra Busse verbrauchen im Schnitt unter 30 Liter auf 100 Kilometer - bei 48 Fahrgästen! Damit schlagen wir Flugzeuge und Bahn mühelos. Zudem wird in Deutschland produziert, unter fairen Arbeitsbedingungen. Das passt zu unserer Philosophie.
Das STEWA Gesamtreisekonzept
STEWA steht für ein "Rundum-sorglos-Reiseerlebnis". Was genau dürfen Ihre Gäste darunter verstehen?
Alles beginnt mit echter Aufmerksamkeit: Unsere Gäste werden auf Wunsch direkt an der Haustür abgeholt. Das Gepäck? Übernehmen wir. Und bis sie am Zielort ankommen, müssen Sie sich um nichts kümmern. Dafür können sie die Reise unterwegs umso mehr genießen. Die Betreuung an Bord, die persönliche Reisebegleitung, das Servicelevel - wir wollen, dass sich jeder bei uns umsorgt fühlt. Urlaub beginnt bei uns mit dem ersten "Guten Morgen".
Service steht im Fokus. Auch das haben wir gemeinsam. Wir wissen deshalb auch, wie wichtig die Beratung ist, um das perfekte Fahrzeug für unseren Kunden zu erfinden? Wie "konfigurieren" Sie Ihre Urlaube, dass es der perfekte wird?
Wir haben ein eigenes Reisebüro. Dort beraten wir umfassend und persönlich. Und unser Team aus Produktmanager*innen ist auf verschiedene Regionen Europas spezialisiert. Das heißt, sie kennen ihre Ziele wie aus der Westentasche. Inspiration holen wir uns auch von der ITB in Berlin, einer der größten Reisemessen. Aber am Ende zählt vor allem das Gespür für unsere Gäste.
Sie haben nicht nur ein eigenes Reisebüro, sondern auch eine Gastronomie. Café Zimt in Kleinostheim ist ein echtes Highlight. Welche Rolle spielt dieser Ort für den Reisebeginn?
Das Café Zimt ist unser Wohnzimmer. Hier treffen unsere Gäste vor der Abfahrt ein, trinken in Ruhe einen Kaffee, unterhalten sich mit anderen Reisenden. Es ist ein Ort des Ankommens. Das Frühstück selbst? Das servieren wir dann – ganz stilvoll – im Bus. Und der Urlaub ist schon im vollen Gange.
Gibt es Reisen oder Events, die besonders gut ankommen?
Rundreisen durch Europa sind immer beliebt – aber Italien ist und bleibt unser Sehnsuchtsziel. Ob Südtirol oder die Toskana: Unsere Gäste lieben das Dolce Vita auf vier Rädern. Natürlich hängt die Nachfrage auch von der Zielgruppe ab. Für Senioren bieten wir entspannte Rundreisen an, Familien freuen sich über unsere Tagestouren, etwa in den Europa-Park. Und die jüngeren Gäste? Die kommen bei unseren Skitouren voll auf ihre Kosten – da sitze ich übrigens selbst am Steuer.
Da kennen wir also schon den Fahrer. ;) Zudem erwähnten Sie zuvor bereits die Reisebegleitung. Dabei nennen Sie sich charmant "Geschichtenerzähler"... Was steckt dahinter?
Unsere Reisebegleitungen sind mehr als nur Ansprechpersonen. Sie sind echte Charaktere. Sie kennen die Region, erzählen mit Herzblut Geschichten, die man so im Reiseführer nicht findet. Sie geben der Reise eine Seele. Das ist unverwechselbar und besonders.


Viele sprechen davon, Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Sie bleiben mit STEWA dem Asphalt treu. Warum?
Weil wir's können (lacht) - und zwar richtig gut. Natürlich wird der Verkehr dichter, aber wir kennen die Straßen Europas wie unsere Westentasche. Die Bahn hat ihre Schwächen, insbesondere bei Pünktlichkeit und Flexibilität. Wir dagegen bringen unsere Gäste zuverlässig ans Ziel. Mit Stil.



STEWA ist ein Familienunternehmen in der vierten Generation. Wie wichtig sind die Menschen hinter den Kulissen für Ihren Erfolg?
Sie sind das Rückgrat. Ohne unser Team, ohne die vielen stillen Heldinnen und Helden im Hintergrund, wäre das, was wir machen, nicht möglich. Dass wir in vierter Generation so leidenschaftlich gemeinsam an einem Strang ziehen? Das macht uns aus.

Wir starteten mit der Erinnerung an ein Erlebnis bei Kunzmann.
Zum Abschluss: Gibt es einen Moment mit einem STEWA Bus, der Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Ja, absolut! Meine allererste Fahrt mit dem Busführerschein! Es ging für mich und meine Familie nach München. Man vergisst so etwas nie. Als frisch gebackener Busfahrer das Steuer zu übernehmen, das war ein echtes Highlight und der Start in eine lange Reise mit STEWA.