STEWA Bistrobusse

Stewa x Kunzmann

Mit sechs Rädern Richtung Zukunft.

Busreisen galten einst als altmodisch. Bis man bei STEWA einstieg. Denn was als Butterfahrt begann, ist heute Premium-Komfort mit Bordküche, Stil und Seele - mittendrin: Pascal Stenger. Der Werkstattleiter des Familienbetriebs in vierter Generation hat seine Ausbildung bei Kunzmann gemacht. Dabei hat er nie vergessen, wo alles anfing. Wir schwelgen in Erinnerungen und planen zugleich die Zukunft. Ein Gespräch über Verantwortung, Fahrgefühl, Familienkultur. Und die schönsten Sonnenaufgänge auf der A3.

Kunzmann und STEWA - eine Verbindung mit Herz und Herkunft

Pascal Stenger im Blaumann unter einem Lkw

Pascal, Sie haben Ihre Ausbildung zum Kfz- Mechatroniker für Lkw und Busse bei Kunzmann gemacht. Um in Erinnerungen zu schwelgen: Welcher Moment aus dieser Zeit ist Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben?

Na ganz klar unser letztes "Sternstunden-Meeting" (grinst). Ich durfte ja schonmal im Magazin sein. Damals ging es um meine Leidenschaft Mountainbiken. Das war ein grandioser Arbeitstag...
Wenn auch kein typischer. (lacht)
An den Tag - und den Artikel - erinnern wir uns natürlich auch nur zu gut!
"Auf freier Wildbahn! Über die Leidenschaft für 6 und 2 Räder."
Der Titel ist so aktuell wie damals. Nur, dass es heute eben maßgeblich um die 6 Räder geht...

Diesen Artikel kann man übrigens nachlesen

"Das stimmt. Und natürlich erinnere ich mich gut daran, wie wir vor rund 15 Jahren die ersten STEWA-Bistrobusse zur Reparatur bei Kunzmann in Stockstadt hatten. Zu sehen, wie sich die Omnibussparte dort von einem kleinen Anbau zu einem anerkannten Stützpunkt entwickelt hat. Verrückt, was die Zeit bringt!"

Apropos Zeit: Wie hat Sie die Zeit bei Kunzmann geprägt? Gerade mit Blick auf die heutige Rolle als Werkstattleiter bei STEWA?
Neben dem technischen Know-how habe ich vor allem eines gelernt: Verantwortung zu übernehmen - für Fahrzeuge, für Menschen, für Qualität. Und obwohl ich heute in einem anderen Unternehmen arbeite, sind die Verbindungen geblieben. Der kollegiale Umgang mit meinen früheren Kolleginnen und Kollegen bei Kunzmann ist bis heute da - und hilft mir oft im Alltag. Man kennt sich, man vertraut sich.

Auslieferung des Stewa Bistrobusses im Setra Werk in Neu-Ulm

Kunzmann und STEWA verbindet eine jahrzehntelange Verbindung. Was war Ihr erster Meilenstein?
Das ist echt lange her. Und tatsächlich sind das Kindheitserinnerungen. Ich war vielleicht fünf oder sechs Jahre alt, als wir mit unseren damaligen Bussen zum Kunzmann Standort nach Alzenau fuhren. Die reparieren dort heute keine Busse mehr, aber das zeigt wie weit diese Partnerschaft zurückreicht. Da ist einiges eng zusammengewachsen. Nicht nur ich (lacht).

Pascal Stenger und Jasmin Dedio beim Stöbern in den Kunzmann Sternstunden

Nun sind Sie im technischen Metier. Neben allen anderen Dingen: Wie hat sich die Technik - seit Ihrer Zeit bei Kunzmann verändert?
Früher war der Schraubenschlüssel unser wichtigstes Werkzeug - heute ist es der Laptop. Die Digitalisierung hat die Branche stark verändert. Ohne Diagnosetool geht heute nichts mehr. Man braucht mittlerweile fast ein IT-Diplom, um mit der Bordelektronik klarzukommen. Die jungen Leute lernen heute ganz anders. Aber das macht den Beruf so spannend. Heute wie damals.

Wenn Sie an der Stelle von Spannung reden: Gab es da einen dieser besonders "kitzeligen" Moment in Ihrer Abteilung?
Natürlich... sehr viele. Aber besonders prägend war die Erkenntnis, wie viel Verantwortung man als Azubi schon trägt. Ein Reisebus kostet locker eine halbe Million Euro - und jede Reparatur hat Auswirkungen auf Sicherheit und Betrieb. Da lernt man, genau zu arbeiten. Und Verantwortung zu übernehmen. Zudem: Überstunden, Samstagsdienste - ganz normal. Im Rückblick: die perfekte Vorbereitung auf den Familienbetrieb (grinst)

Nun STEWA wird 100, Kunzmann 90: beeindruckende Zahlen. Wenn Sie auf die Geschichte Ihres Familienunternehmens zurückblicken: Was hat sich verändert, was ist geblieben?
Im Kern machen wir noch immer das, womit alles begann: Wir bringen Menschen mit dem Bus an ihr Ziel. Nur eben nicht mehr von Dettingen nach Alzenau - sondern mit modernstem Komfort quer durch Europa. Wir haben ein einzigartiges Omnibus-Terminal geschaffen, mit Kofferservice, Bordrestaurant und unserem Café Zimt. Bei uns beginnt der Urlaub, noch bevor der Bus den Motor startet.

Und Ihr persönlicher Blick auf Mobilität? Inwieweit hat Ihre Ausbildung durch Kunzmann Blickwinkel beeinflusst?
Ich habe früh gelernt, dass Mobilität weit mehr als nur Technik. Es geht um Menschen, um Vertrauen - und darum, sich weiterzuentwickeln, ohne die eigenen Wurzeln zu vergessen.

Pascal Stenger während der Auslieferung der Bistrobusse im Setra Werk in Neu-Ulm

Kunzmann feiert 90 Jahre. Wir wissen nur zu gut, was es heißt, täglich in die Zukunft zu denken, nicht stehenzubleiben. Dazu bedarf es auch immer die Mithilfe starker Partner...
"... absolut. Wenn ich ein Beispiel aus unserer gemeinsamen Sicht nennen darf? Gerade bei der Abnahme unserer neuen Busse... Der Support von Kunzmann ist Gold wert. Gemeinsam mit Marcel Keller und Jasmin Dedio fahre ich ins Setra-Werk nach Neu-Ulm, wo wir das Fahrzeug vor der Übergabe prüfen. Mängel werden dort direkt behoben - damit unsere Busse bei der Auslieferung bereits im Top-Zustand sind. Dieser Einsatz ist nicht selbstverständlich - und ich bin sehr dankbar dafür. An der Stelle nochmals ein großer persönlicher Dank!"

Der neue Setra 5*-Superior Bus - Komfort, Klasse & Kulinarik

Dabei ging es um den neuesten Setra Doppelstockbus, richtig? Wie Sie gerade sagen: Er wurde gerade ausgeliefert. Was macht ihn so besonders?
... er ist ein Erlebnis auf Rädern (lacht stolz!) Unsere neuen 5*-Superior Bistrobusse gehören zur höchsten Komfortklasse der Gütegemeinschaft Buskomfort. Die Anforderungen dafür sind hoch - aber wir erfüllen sie mit Stolz. Jeder dieser Busse ist eine fahrende Visitenkarte für STEWA.

Zum Stichwort Komfort... Das Konzept mit Bordküche und Restaurantbereich im Unterdeck ist einzigartig. Wie kam es zu dieser Idee?
Kulinarik war bei STEWA schon immer ein zentrales Thema. "Oben reisen, unten speisen" - das ist nicht nur ein Slogan, sondern ein Erlebnisversprechen. Schon heute ist bei jeder Reise ein hochwertiges Frühstück inklusive - und damit wir das stilvoll und ohne Zeitverlust servieren können, ist das Bordbistro unverzichtbar.

Was erwartet Gäste an Bord, das sie nirgendwo sonst bekommen?
Ein Premium-Frühstück auf der A3. Wer einmal bei Kaffee, Brötchen und Sonnenaufgang durch den Spessart gleitet, vergisst so schnell keinen Stau mehr (lacht). Wir bringen Entschleunigung auf die Straße.

Und gibt es Innovationen, die bald darüber hinaus überraschen können?
Wir denken groß: Eine eigene Solaranlage auf dem Busdach, die das komplette Bordbistro mit Energie versorgt, wäre ein Traum. So könnten wir unabhängig vom Motorbetrieb arbeiten - effizient, visionär und nachhaltig.

Wie sehen Sie das Thema Nachhaltigkeit bei Busreisen im Allgemeinen?
... unsere Setra Busse verbrauchen im Schnitt unter 30 Liter auf 100 Kilometer - bei 48 Fahrgästen! Damit schlagen wir Flugzeuge und Bahn mühelos. Zudem wird in Deutschland produziert, unter fairen Arbeitsbedingungen. Das passt zu unserer Philosophie.

Und beim Thema Sicherheit?
Sicherheit hat bei uns absolute Priorität - schon gesetzlich, aber auch aus Überzeugung. Fahrer werden regelmäßig geschult, wir führen Sicherheitstrainings durch und moderne Assistenzsysteme wie Abstandsregeltempomat oder Spurhalteassistent sind längst Alltag.

... Nun wollen wir bewusst nicht vom Alltag erzählen, sondern von der schönsten Zeit des Jahres. Urlaub!

Das STEWA Gesamtreisekonzept

STEWA steht für ein "Rundum-sorglos-Reiseerlebnis". Was genau dürfen Ihre Gäste darunter verstehen?
Alles beginnt mit echter Aufmerksamkeit: Unsere Gäste werden auf Wunsch direkt an der Haustür abgeholt. Das Gepäck? Übernehmen wir. Und bis sie am Zielort ankommen, müssen Sie sich um nichts kümmern. Dafür können sie die Reise unterwegs umso mehr genießen. Die Betreuung an Bord, die persönliche Reisebegleitung, das Servicelevel - wir wollen, dass sich jeder bei uns umsorgt fühlt. Urlaub beginnt bei uns mit dem ersten "Guten Morgen".

Service steht im Fokus. Auch das haben wir gemeinsam. Wir wissen deshalb auch, wie wichtig die Beratung ist, um das perfekte Fahrzeug für unseren Kunden zu erfinden? Wie "konfigurieren" Sie Ihre Urlaube, dass es der perfekte wird?
Wir haben ein eigenes Reisebüro. Dort beraten wir umfassend und persönlich. Und unser Team aus Produktmanager*innen ist auf verschiedene Regionen Europas spezialisiert. Das heißt, sie kennen ihre Ziele wie aus der Westentasche. Inspiration holen wir uns auch von der ITB in Berlin, einer der größten Reisemessen. Aber am Ende zählt vor allem das Gespür für unsere Gäste.

Sie haben nicht nur ein eigenes Reisebüro, sondern auch eine Gastronomie. Café Zimt in Kleinostheim ist ein echtes Highlight. Welche Rolle spielt dieser Ort für den Reisebeginn?
Das Café Zimt ist unser Wohnzimmer. Hier treffen unsere Gäste vor der Abfahrt ein, trinken in Ruhe einen Kaffee, unterhalten sich mit anderen Reisenden. Es ist ein Ort des Ankommens. Das Frühstück selbst? Das servieren wir dann – ganz stilvoll – im Bus. Und der Urlaub ist schon im vollen Gange.

Gibt es Reisen oder Events, die besonders gut ankommen?
Rundreisen durch Europa sind immer beliebt – aber Italien ist und bleibt unser Sehnsuchtsziel. Ob Südtirol oder die Toskana: Unsere Gäste lieben das Dolce Vita auf vier Rädern. Natürlich hängt die Nachfrage auch von der Zielgruppe ab. Für Senioren bieten wir entspannte Rundreisen an, Familien freuen sich über unsere Tagestouren, etwa in den Europa-Park. Und die jüngeren Gäste? Die kommen bei unseren Skitouren voll auf ihre Kosten – da sitze ich übrigens selbst am Steuer.

Da kennen wir also schon den Fahrer. ;) Zudem erwähnten Sie zuvor bereits die Reisebegleitung. Dabei nennen Sie sich charmant "Geschichtenerzähler"... Was steckt dahinter?
Unsere Reisebegleitungen sind mehr als nur Ansprechpersonen. Sie sind echte Charaktere. Sie kennen die Region, erzählen mit Herzblut Geschichten, die man so im Reiseführer nicht findet. Sie geben der Reise eine Seele. Das ist unverwechselbar und besonders.

STEWA Geschichtenerzähler auf dem Fahrerplatz

Wohin entwickelt sich die Busreise Ihrer Meinung nach in den nächsten Jahren? Welche Trends erwarten Sie?
Der Bus als Reisemittel bleibt aktuell - und das auf lange Sicht. Denn er vereint, was viele suchen: Komfort, Geselligkeit und Nachhaltigkeit. Gerade für Alleinreisende ist der Bus eine Einladung, neue Menschen kennenzulernen. Solange der Service bei Fahrzeugen, Personal und Hotels stimmt, bleibt diese Reiseform unschlagbar. Und wir leisten unseren Beitrag dazu, dass das so bleibt.

STEWA Bistrobusse

Viele sprechen davon, Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Sie bleiben mit STEWA dem Asphalt treu. Warum?
Weil wir's können (lacht) - und zwar richtig gut. Natürlich wird der Verkehr dichter, aber wir kennen die Straßen Europas wie unsere Westentasche. Die Bahn hat ihre Schwächen, insbesondere bei Pünktlichkeit und Flexibilität. Wir dagegen bringen unsere Gäste zuverlässig ans Ziel. Mit Stil.

Pascal Stenger vor den STEWA Bistrobussen

Wie steht es um alternative Antriebe wie Elektro- oder Wasserstoffbusse? Gibt es schon Pläne?
Für den Fernreisebereich ist der klassische Verbrennungsmotor noch alternativlos - leider. Aber ich persönlich sehe großes Potenzial in Wasserstoff. Konkrete Pläne haben wir derzeit nicht, denn das hängt auch stark von den Herstellern ab. Aber wir sind offen für die Zukunft.

Welche Innovationen erwarten Sie in den kommenden Jahren im Bereich Reisebus?
Die Fahrzeuge werden effizienter, smarter, sicherer. Viele Systeme entlasten die Fahrer schon jetzt spürbar: Spurhalteassistent, Abstandstempomat, Kameraspiegel statt Außenspiegel - das sind Schritte in Richtung autonomes Fahren. Ganz ehrlich: Der selbstfahrende Reisebus ist keine ferne Zukunft mehr.

Front des STEWA Bistrobus
Sitzplätze im Bordbistro des STEWA Reisebusses

STEWA ist ein Familienunternehmen in der vierten Generation. Wie wichtig sind die Menschen hinter den Kulissen für Ihren Erfolg?
Sie sind das Rückgrat. Ohne unser Team, ohne die vielen stillen Heldinnen und Helden im Hintergrund, wäre das, was wir machen, nicht möglich. Dass wir in vierter Generation so leidenschaftlich gemeinsam an einem Strang ziehen? Das macht uns aus.

Ein Familienunternehmen zu führen bringt sicher eigene Herausforderungen mit sich. Was bedeutet das für Sie persönlich?
Natürlich gibt’s auch mal Diskussionen. Aber genau das ist die Stärke. Ich habe drei Geschwister, wir alle arbeiten im Unternehmen. Jeder bringt seine Visionen mit ein. Außerdem sitzen wir regelmäßig zusammen, wir sprechen offen, wir essen einmal pro Woche als Familie im Café Zimt zu Mittag. Das ist mehr als Symbolik: Das ist Zusammenhalt. Und das spürt man im ganzen Unternehmen.

Gibt es darüber eine bestimmte Team-Philosophie, die Ihren Erfolg ausmacht?
Wir stehen für Verantwortung, für Nähe – und für den Mut, uns immer wieder neu zu erfinden. Wir hören zu, wir gestalten gemeinsam. Bei uns zählt jeder Beitrag. Das ist vielleicht der schönste Aspekt an einem Familienbetrieb. Und zwar über die Familie hinaus. Denn ein starkes Team ist unser stärkster Motor.

Pascal Stenger auf dem Fahrersitz des STEWA Bistrobusses

Wir starteten mit der Erinnerung an ein Erlebnis bei Kunzmann.
Zum Abschluss: Gibt es einen Moment mit einem STEWA Bus, der Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Ja, absolut! Meine allererste Fahrt mit dem Busführerschein! Es ging für mich und meine Familie nach München. Man vergisst so etwas nie. Als frisch gebackener Busfahrer das Steuer zu übernehmen, das war ein echtes Highlight und der Start in eine lange Reise mit STEWA.

Er fährt Bus. Und eine klare Linie.
Pascal Stenger zeigt, wie Technik und Menschlichkeit zusammengehören. Seine Geschichte ist eine beeindruckende Route – vom Azubi zum Busprofi. Wir sind stolz, STEWA seit vielen Jahren als verlässlicher Reisebegleiter zur Seite zu stehen. Wohin die Reise noch führt? Wir sind gespannt. Danke, STEWA. Und danke, Pascal – für diesen besonderen inhaltlichen Ausflug. Gute Fahrt!