Vom Azubi zum Pensionär
Von Lastern und der Leidenschaft für den Beruf. Joachim Büttner.

"Vertrauen ist die Grundlage - für gute Entscheidungen, für Entwicklung, für echte Partnerschaft."
Joachim Büttner über Führungsstil und Zusammenarbeit
Gab es ein Schlüsselerlebnis, das Sie zu Kunzmann geführt hat?
Wie ich schon sagte, das Interesse an Autos war schon früh da. Ich habe mich bei Kunzmann und noch bei anderen bekannten Marken beworben. Zwei hatten mir zugesagt. Am Ende habe ich auf meinen Bauch gehört und mich – zum Glück – für Kunzmann entschieden. Das war der Startschuss für eine besondere Reise. Und dafür bin ich bis heute dankbar.
Was ist Ihnen vom ersten Tag im Unternehmen in Erinnerung geblieben?
Der Ausbildungsbeginn 1976 in Alzenau ist mir sehr präsent. Unser damaliger Ausbilder war Alexander Kees. Ein großer Mann, der uns vom ersten Moment an offen und freundlich empfangen hat. Das hat sofort ein Gefühl von Zugehörigkeit vermittelt – trotz aller Aufregung. Und das kann ich heute noch sagen: nach fast 50 Jahren.
Wenn Sie von prägenden Momenten sprechen – Sie erwähnten schon im Vorfeld die Rolle Wolfgang Diehms. Er hat Ihre Karriere begleitet. Wie war Ihr Verhältnis?
Ja, das war für mich immer schon besonders. Wir hatten über all die Jahre ein sehr vertrauensvolles Miteinander. Ich habe in meiner Zeit als Verkäufer und später als Verkaufsleiter viele Freiheiten erhalten. Das hat mir geholfen, eigene Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen. Ich erinnere mich an eine Situation, in der ich ihn in jungen Jahren um Rat fragte – und er sagte nur: "Entscheiden Sie es, wie Sie es für richtig halten und informieren Sie mich dann." Wenn ich also von prägenden Momenten spreche, war das einer der großen Augenblicke, die auch dazu gehören. (… Und die formen.)

Ein gutes Stichwort. Sie erwähnten ein solches Highlight: der Großauftrag der Spedition Schuck 1994 - 40 LKW auf einen Schlag. Was bleibt in Erinnerung?
Das war damals außergewöhnlich. Die Firma Schuck hatte eine Postausschreibung gewonnen. Unsere Aufgabe war es, alle Fahrzeuge rechtzeitig an den Start zu bringen. Das war logistisch alles andere als ohne. Wir haben alles gegeben, alle Hebel in Bewegung gesetzt. Es war ein heißer Ritt. Aber es hat geklappt. Und das war ein echter Erfolgsmoment: für uns und dadurch auch für den Kunden.
Auch heute verbindet uns noch genau diese Beziehung – eine echte Partnerschaft. Sie bleibt nicht nur in guter Erinnerung, sondern wirkt nachhaltig weiter. Und genau das macht sie so besonders.


Ihr Nachfolger Florian Poth übernimmt nun das Steuer. Was möchten Sie ihm mitgeben?
Ich habe Florian Poth selbst für den Vertrieb eingestellt und seine Entwicklung über die Jahre miterlebt. Er hat jede Station erfolgreich gemeistert. Vielleicht ist es das, was mir Wolfgang Diehm damals mitgegeben hat: Vertrauen. Und somit kann ich getrost sagen, er braucht keine Ratschläge mehr – er ist bereit.
