Ein Blick über den Tellerrand

Der 90. Geburtstag. Dinner for Three.

Sterneküche trifft Autohaus. Küchenchef trifft Geschäftsführung. Ja, wohl eine ungewöhnliche Konstellation: mit Lust auf Neues, dem Blick über den Tellerrand und der einen oder anderen Parallele. Oder anders ausgedrückt: Warum zu viele Köche eben nicht den Brei verderben. Und warum die Definition von Qualität alles andere als eine reine Geschmacksache ist.

KARL DIEHM, ACHIM KETTENMANN, SASCHA STÖßEL.
UND DER STERNEKOCH JEAN-PHILIPP SCHNEIDER.

Herr Diehm am Hauptspeise anrichten

Sterneküche trifft Autohaus mit Stern.
Die frischen Kräuter duften, Töpfe klappern. Sterne
koch Jean-Philipp Schneider dirigiert die Abläufe für das erlesene Menü, während die drei Geschäftsführer von Kunzmann an der Küchenplatte stehen. Pünktlich zum Kunzmann-Jubiläum, einmal ungewohnt weit weg von Schreibtisch und Büroalltag. An dieser Stelle könnte man trefflich den berühmten TV-Klassiker zitieren: „Der 90. Geburtstag — Dinner for One“. Doch das Dinner for One wird heute zu einem Essen für drei. Und „The same procedure as every year“ gilt nicht für Kunzmann. Denn allein das Jubiläum macht dieses Jahr zu etwas Besonderem. So wie dieses Treffen. Für das Kunzmann-Trio heißt es: Suppenschüssel anstelle Schraubenschlüssel, Induktionsherd statt Inspektionstermin. Auch „Öl nachfüllen“ bekommt gleich eine ganz andere Bedeutung.

"Kochen ist Teamplay."
In der Küche herrscht konzentrierte Ruhe – und zugleich eine gelöste Stimmung. Während die Herren Diehm und Kettenmann Aufgaben übernehmen, die Jean-Philipp Schneider ihnen zur Vorbereitung des Hauptgangs delegiert hat, blanchiert Sascha Stößel bereits das frisch geschnittene Gemüse für den ersten Gang. Schneider prüft derweil die weiteren Zutaten, wählt nuanciert Gewürze,
kontrolliert Texturen. Alles ist aufeinander abgestimmt: die Handgriffe ebenso wie die Produkte.

Einkauf am Markt

Regionalität, Nachhaltigkeit und Verantwortung

Diese hat der Küchenprofi zuvor frisch auf dem regionalen Markt für den heutigen Tag ausgewählt. Alles ist in sich aus- und abgewogen. Hinzu kommt eine besondere Würze: Schneiders große Erfahrung, verfeinert mit einer Prise seiner ansteckenden Freude am Handwerk. Schon bald erfüllt verlockend leckerer Duft die offene Küche – und macht Appetit auf das, was die Herren vom 3-Gänge-Menü erwarten dürfen: Genuss auf höchstem Niveau. Für die Kunzmann-Geschäftsführung ist das gemeinsame Kochen neues Terrain. Zwar stehen einige von ihnen auch am heimischen Herd, doch an der Seite eines Sternekochs ist es unbestritten etwas anderes. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich jedoch, dass es überraschend viele Parallelen zu ihrem Alltag und dem Autohaus gibt.

Denn über allem steht das Gespür für Details. Auch wenn sie hier „nur“ am Herd stehen und nicht wie sonst in der Verantwortung für ein Unternehmen. Automobil und Hebebühne oder Gastronomie und Kochfeld: Präzision, Sorgfalt und Leidenschaft bestimmen den Ablauf. Alles fügt sich zu einem großen Ganzen, in dem jede einzelne Komponente zählt. Unaufgeregt, aber konsequent in den kleinen Entscheidungen: so spürt man den Unterschied. Ob Sternerestaurant oder Autohaus: das Erfolgsrezept ist somit dasselbe.

» Unsere Mitarbeitenden sind wie ein bunter Gewürzmix –
von bodenständig bis exotisch. Das macht Kunzmann aus. «
KARL DIEHM

Qualität hat Herkunft.
Bevor es in die Küche geht, beginnt ein Teil der Arbeit bereits auf dem Markt. Jean-Philipp Schneider wählt sorgfältig die Zutaten für das heutige Menü aus – frisch, saisonal und möglichst aus der Region. Auf dem Aschaffenburger Wochenmarkt prüft er jedes Produkt auf Qualität, Frische und Reife. „Regionalität, Nachhaltigkeit und Verantwortung sind keine Schlagworte, sondern gelebte Praxis“, sagt Schneider. Eine Philosophie, die auch Kunzmann auszeichnet:
Tief verwurzelt in der Region, übernimmt das Familienunternehmen seit jeher Verantwortung als Arbeitgeber und setzt auf langfristige Partnerschaften. „Die Nähe zu Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern ist uns extrem wichtig“, betont Karl Diehm mit Nachdruck. So kann Vertrauen wachsen, aus dem eine besondere Qualität hervorgeht. Das dies zugleich ein Zeichen von Verantwortung ist, die man übernimmt, steht außer Frage: sei es für die Produkte, für die Menschen, für die Region.

Routine und die Prise Perfektion.
Mise en place: Die ausgewählten Zutaten sind bereitgelegt, die Aufgaben unter den vier Köchen verteilt. Wo anfangs vielleicht noch kleine Unsicherheiten spürbar waren, stellt sich schnell Routine ein. Schneider behält den Überblick, erklärt, dirigiert, gibt das Tempo vor. Herr Diehm schneidet, Sascha Stößel rührt die Soße an, Herr Kettenmann überwacht die Garzeiten. Alles greift ineinander, ohne Hektik, ohne Taktverlust — perfekt geplant. Welcher Handgriff folgt, in welcher Form, zu welchem Zeitpunkt: à point. Jeder ist auf Betriebstemperatur, damit am Ende nichts anbrennt – im wahrsten Sinne. Auch bei Kunzmann lebt Exzellenz von diesem Ineinander.
Die drei Geschäftsführer tragen unterschiedliche Verantwortungsbereiche, die doch eng verwoben sind. Und ebenso bringen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre jeweiligen Stärken ein: im Verkauf, in der Werkstatt, im Büro bis hin zum Service. Erst durch das Vertrauen in die Spezialisierung des Einzelnen entsteht die Perfektion im Detail. Je besser alles zusammenspielt, desto stimmiger das Ganze – fast wie ein perfekt abgeschmecktes Gericht. Fast? Nein, ganz. Denn nur auf diese Weise hat etwas Bestand: Qualität, auf die man sich verlassen kann. Ganz nach Art des Hauses.

Unsere Geschäftsführung

Herr Diehm - Geschäftsführer kochen

Karl Diehm

Herr Kettenmann - Geschäftsführer kochen

Achim Kettenmann

Herr Stößel - Geschäftsführer kochen

Sascha Stößel

Der Stern als Fixpunkt.

„Ein Michelin-Stern ist kein einmaliges Ziel, sondern eine Verpflichtung, die man lebt“, so Jean-Philipp Schneider. Diese Auszeichnung markiert die Spitze der Kochkunst und wird von anonymen Inspektoren des Guide Michelin verliehen. „Man kann sich nicht bewerben oder den Stern kaufen. Man muss etwas leisten, das auffällt. Das heraussticht. Und dann beweisen, dass dies kein Zufallstreffer war.“ in renommierten Küchen weiter ausbauen dürfen, unter anderem im dreifach ausgezeichneten Restaurant von Martín Berasategui in San Sebastián. Mit diesem Rucksack wertvoller Erfahrungen entwickelte Jean-Philipp nach seiner Rückkehr das » Restaurant 1622 « in seinem Familienunternehmen Jagd Hotel Rose zu einem echten regionalen kulinarischen Leuchtturm. Eine beeindruckende Wertschätzung für Präzision, handwerkliches Können und seine Leidenschaft im Handwerk. Dass auch Kunzmann als Familienunternehmen unter dem Zeichen des Sterns steht, ist ein schönes Sinnbild. Doch der Stern, von dem hier die Rede ist, meint nicht nur das Markenzeichen von Mercedes-Benz. Vielmehr auch die Güte von Kunzmann, die in alle Facetten strahlt. Und damit sein Können unter Beweis stellt, verbunden mit diesem beständig guten Bauchgefühl: bei Partnern, Kunden und bei den Mitarbeitern. Die Fachleute des Gremiums besuchen das zu bewertende Restaurant mehrfach, unangekündigt und anonym. Es geht darum, eine Kostprobe zu bekommen.

Wortwörtlich. Um so das hohe Niveau von Geschmack, Technik, Präsentation und Service zu bewerten. Erst wenn alles harmoniert und überzeugt, darf ein Koch die begehrte Auszeichnung tragen. In Deutschland gibt es derzeit gerade einmal rund 340 Restaurants, denen eine solche Anerkennung zuteil wurde. Jean-Philipp Schneider erhielt seinen ersten Stern 2014 für das Restaurant 1622 im Jagdhotel Rose in Miltenberg. Mit geradeeinmal 34 Jahren wurde er damit für die außergewöhnliche Qualität seiner klassisch-modernen Küche gewürdigt. Zuvor hatte er seine Expertise in renommierten Küchen weiter ausbauen dürfen, unter anderem im dreifach ausgezeichneten Restaurant von Martín Berasategui in San Sebastián. Mit diesem Rucksack wertvoller Erfahrungen entwickelte Jean-Philipp nach seiner Rückkehr das » Restaurant 1622 « in seinem Familienunternehmen Jagd Hotel Rose zu einem echten regionalen kulinarischen Leuchtturm. Eine beeindruckende Wertschätzung für Präzision, handwerkliches Können und seine Leidenschaft im Handwerk. Dass auch Kunzmann als Familienunternehmen unter dem Zeichen des Sterns steht, ist ein schönes Sinnbild. Doch der Stern, von dem hier die Rede ist, meint nicht nur das Markenzeichen von Mercedes-Benz. Vielmehr auch die Güte von Kunzmann, die in alle Facetten strahlt. Und damit sein Können unter Beweis stellt, verbunden mit diesem beständig guten Bauchgefühl: bei Partnern, Kunden und bei den Mitarbeitern.

Jean-Philipp Schneider beim Anrichten des Kunzmann Juniläumsmenü
Interview - Jean-Philipp Schneider

Wer mehr über ihn erfahren möchte: 

Im ausführlichen Interview erzählt uns Jean-Philipp Schneider von prägenden Stationen auf seinem Weg, von den Geheimnissen perfekter Gerichte, seiner Philosophie in Sachen Teamführung, Nachhaltigkeit und Genuss. Und er verrät, welche kulinarische „Sünde“ er sich hin und wieder gönnt. Lassen Sie sich verführen und lesen gerne weiter. Ganz ohne Reue. Online.

Hier gehts zum Interview

» Ich wünsche mir, dass jede Kundin, jeder Kunde bei uns
sofort dieses Gefühl hat: Hier bin ich richtig. « 
KARL DIEHM

Klassisch-modern:
Tradition inspiriert Fortschritt. Jean-Philipp Schneider wurde für seine klassisch-moderne Küche ausgezeichnet. Ein eindrücklicher Beweis dafür, wie spannend der Spagat zwischen Bewährtem und Neuem sein kann. Die Wurzeln kennen, auf Werte bauen – und daraus gezielt neue Akzente setzen. Dabei bedeutet Innovation nicht, alles Bestehende zu verwerfen, sondern mutig zu variieren, neue Wege zu erkunden und das Erfolgsrezept stetig fortzuschreiben. Sich selbst und die eigenen Ansprüche immer wieder neu zu erfinden, ohne die eigene Identität zu verlieren. Ob man das nun nur Jean-Philipp zuschreibt oder auch hier die Parallelen zu Kunzmann ziehen mag? Natürlich beiden. Denn es geht darum zu zeigen, dass man längst nicht satt ist. Sondern hungrig auf das Neue. Egal, ob man 45 oder 90 Jahre alt ist.

Und zum Nachtisch: Vorfreude.
Die Arbeit in der Küche ist getan, der letze Gang ist bereit zum Verzehr und für einen Augenblick
hält die Zeit inne. Die vier Herren genießen das Ergebnis ihrer gemeinsamen Arbeit — voller neuer Eindrücke, Austausch und Freude. Und zugegeben, auch ein bisschen blitzt es durch: das Gefühl von Stolz. Mit einem Lächeln werden die Gläser erhoben. Dazu schwebt sie im Raum, die unausgesprochene Eingangsfrage: „The same procedure as every year?“ Auch perspektivisch sicher nicht! Es geht darum, rührig zu bleiben, Ungeahntes zu entdecken, zu experimentieren und dabei seine eigene Geschichte zu wahren und nie aus den Augen zu verlieren. Bevor also der Nachtisch aufgetragen wird und der Tag sanft ausklingt, bleibt die Erkenntnis: Der wahre Genuss liegt nicht nur auf dem Teller. Er liegt im gemeinsamen Erleben, in der Dankbarkeit für das Geschaffene und in der Vorfreude auf alles, was noch kommt. Ein Moment, den man noch lange
in Erinnerung behält – und von dem man weiter zehren kann. Sei es wie bei einem Treffen wie
diesem oder im gelebten Alltag. Und das schon seit 90 Jahren. Auf Kunzmann

Hier geht es zu den Rezepten

Vorspeise - Geschäftsführer kochen

Vorspeise

WILDFANG & FRISCHE
Ein Auftakt voller Leichtigkeit und bunter Aromenvielfalt: Gebratene und glasierte Wildfang-Riesengarnele auf cremiger Guacamole begleitet pikantem Papaya-Mango-Salat und Thai-Basilikum.

Weiterlesen
Hauptspeise - Geschäftsführer kochen

Hauptspeise

REGIONAL UND RAFFINIERT
In Nussbutter confiertes Saiblingsfilet auf Risotto
von getrockneten Honig- Kirschtomaten und gebratenem Spargel, vollendet mit feinem Bärlauchschaum. Hier trifft Regionalität auf kreative Kochkunst.

Weiterlesen
Nachspeise - Geschäftsführer kochen

Nachspeise

LEICHT UND VERFÜHRERISCH
Mousse von griechischem Joghurt und Tonkabohne auf marinierten Erdbeeren, gekrönt von einer knusprigen Mandel-Tuile. Ein süßer Schlusspunkt, der das Fest abrundet: luftig und elegant.

Weiterlesen
War diese Seite hilfreich?